So gelingt der Schutz gegen Geschlechtskrankheiten

So gelingt der Schutz gegen Geschlechtskrankheiten

Laut RKI gibt es in Deutschland jährlich ca. 300.000 Neuinfektionen bei Geschlechtskrankheiten. Neben HIV gehören auch Gonorrhö (circa 40 Prozent) und Syphilis (ca. 30 Prozent) zu den noch immer weit verbreiteten Erkrankungen. Häufig werden sie unbewusst übertragen. Wie sich jeder schützen und ohne Scham testen kann, zeigen diese Tipps für ein verantwortungsvolles und lustvolles Sexualleben.


Experten schlagen Alarm: Geschlechtskrankheiten breiten sich in Deutschland aus


Die Zahl der sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD) und sexuell übertragbaren Infektionen (STI) nimmt in Deutschland wieder deutlich zu. Jährlich gibt es mehr als 300.000 Neuinfektionen, vor allem bei Gonorrhö (auch bekannt als Tripper), Syphilis und Chlamydieninfektionen.
Oft zeigen sich die ersten Symptome der bakteriellen Erkrankungen erst verzögert. Werden die Geschlechtskrankheiten jedoch frühzeitig erkannt, können sie geheilt werden (mit Ausnahme von Hepatitis B). Die ersten Syphilis-Symptome treten beispielsweise nach ca. drei Wochen auf. Gerötete Geschwüre oder dunkelrote Flecken mit einer abgesonderten, farblosen Flüssigkeit sind ein häufiges Anzeichen dafür. Spätestens, wenn solche Symptome auftreten, sollte ein Test gemacht werden.


Häufig trauen sich Betroffene jedoch nicht aus Scham und/oder Angstgefühl. Wer sich mehr Privatsphäre und Ruhe wünscht, kann einen Syphilis Test auch zu Hause machen. Mittlerweile gibt es verschiedene Kits, mit denen sich STD-Krankheiten diagnostizieren lassen. Zeigt der Test ein positives Ergebnis, ist der Gang zum Arzt in jedem Fall empfehlenswert, um die weitere Behandlung zu besprechen.


Ein Test sollte spätestens immer dann gemacht werden, wenn ein konkreter Verdacht auf STD-Krankheiten besteht. Bei häufigem Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern ist sogar ein regelmäßiger Test mindestens einmal pro Jahr empfehlenswert, um sich und andere zu schützen.


Safer Sex: Wie sich jeder vor Geschlechtskrankheiten schützen kann


Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Geschlechtskrankheiten nur durch ungeschützten Sex übertragen werden können. Auch die eigene Körperhygiene, vor allem die Intimpflege, haben einen wesentlichen Einfluss auf mögliche Erkrankungen. Werden die Schleimhäute bzw. Haut im Intimbereich nicht regelmäßig sanft gereinigt, kann sich hier eine Pilzinfektion bilden und sich ausbreiten. Bei ungeschütztem Sexualverkehr kann die Infektion auch auf den Partner übertragen werden.


Auf den Schutz beim Sex unbedingt achten


Sex sollte immer ohne Angst vor Infektionen stattfinden können. Einen Schutz vor HIV und anderen Geschlechtskrankheiten bietet das Kondom. Es senkt das Infektionsrisiko, kann aber keine 100-prozentigen Schutz gewährleisten. Wird es falsch angewandt oder ist es beispielsweise zu alt, kann es reißen und das Risiko der Schwangerschaft und/oder übertragbaren Sexualkrankheiten dennoch bestehen.


Nicht nur beim Geschlechtsverkehr, sondern auch beim Oralsex ist ein Ansteckungsrisiko geboten. Lecktücher sind eine gute Möglichkeit, um lustvollen Genuss zu erleben und trotzdem gut gesichert zu sein.


Falsches Rasieren kann Ansteckungsrisiko erhöhen


Deutschlandweit rasieren sich mehr als 67 Prozent der Frauen und über 45 Prozent der Herren ihren Intimbereich. Hierfür sollte sich jeder ausgiebig Zeit nehmen, um Verletzungen oder Reizungen der Haut zu vermeiden. Sogar kleinste Wunden oder eine unterbrochene natürliche Hautbarriere können das Ansteckungsrisiko erhöhen.


Know your body


Neben der regelmäßigen Intimpflege gehört auch ein Gespür für den eigenen Körper dazu. Abtasten, anfassen, anschauen – wer das ganz bewusst macht, nimmt erste Veränderungen an seinem Körper wahr, die vielleicht auf Sexualkrankheiten hindeuten können. Besteht solch ein Verdacht, sollte der Test dazu folgen (wahlweise beim Arzt des Vertrauens oder zu Hause mit einem Test).


Tipp: Keine Panik beim Verdacht auch Geschlechtskrankheiten


Nicht jede Veränderung im Intimbereich oder jeder Ausfluss muss gleich eine Geschlechtskrankheit bedeuten. Wer solche Anzeichen wahrnimmt, sollte zunächst Ruhe bewahren und die Symptome 2-3 Tage beobachten. Zeigen sie sich auch danach noch oder ich sogar verstärkt, ist ein Test dringend zu empfehlen. Wer einen Hausarzt, Urologen, Gynäkologen oder beispielsweise Dermatologen hat, kann hier einen Test auf Geschlechtskrankheiten. Die Wartezeiten dafür können jedoch mehrere Tage betragen. Schnellere Sicherheit bringen Test für die Heimanwendung. Die Durchführung ist mit etwas Ruhe und Geduld gut möglich und bringt erste Sicherheit, ob sich der anfängliche Verdacht auf eine Sexualkrankheit wirklich bestätigt.

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